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Höhere Löhne können die Arbeitsleistung steigern – müssen aber nicht!

„If you pay peanuts, you get monkeys!” Wer seinen Mitarbeitern wenig zahlt, darf in puncto Leistung und Arbeitsmotivation keine allzu großen Erwartungen hegen. Im Umkehrschluss gilt, unter gewissen Voraussetzungen kann es sich für Unternehmen betriebswirtschaftlich lohnen, bestimmten Mitarbeitern einen Aufschlag auf den Lohn zu zahlen um bessere Arbeitsleistungen zu erreichen.Das klingt auf den ersten Blick nicht überraschend, bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass dies offenbar nur funktioniert, wenn die Betroffenen ihren ursprünglichen Lohn als ungerecht empfunden haben und vom Naturell her "reziprok" sind, also dazu neigen, selbst erfahrene Gerechtigkeit zu erwidern. Zu diesem Ergebnis kommen Feld- und Laborexperimente der Ökonomen Alain Cohn, Ernst Fehr und Lorenz Goette von der Universität Zürich. Die Wissenschaftler stellten befristet knapp 200 Probanden an, die in Fußgängerzonen Gratiszeitungen verteilen sollten. Über ihre Funktion als Testperson wussten die Mitarbeiter nichts. Der Stundenlohn betrug zunächst für Schweizer Verhältnisse eher magere 22 Franken. Später erhielten die Mitarbeiter unerwartet eine Gehaltserhöhung von fünf Franken. Der Lohn war unabhängig von der Zahl abgegebener Zeitungen, eine Aussicht auf Festanstellung bestand nicht. Somit galt: Eine auffällige Erhöhung der Zahl verteilter Zeitungen konnte direkt als Erwiderung der Arbeitgeber-Großzügigkeit gewertet werden. Zwei Monate später wurden die Probanden in einem zu ihrem ersten Job nicht erkennbaren Zusammenhang über ihre Lohnvorstellungen befragt, um herauszufinden, ab welchem Betrag sie sich korrekt bezahlt fühlen. Dabei wurde auch getestet, ob die Teilnehmer einen erhaltenen finanziellen Gefallen erwidern oder egoistisch agieren (Reziprozität). Ergebnis: Angestellte, die sich mit 22 Franken als adäquat bezahlt fühlten, strengten sich bei 27 Franken nicht zusätzlich an. Die "unfair Entlohnten" hingegen steigerten ihren Einsatz um durchschnittlich sieben Prozent - mit Ausnahme der nicht reziproken Probanden, welche sich weitgehend immun gegenüber Fairnessanreizen zeigten. Wer seine Mitarbeiter von Beginn anständig bezahlt, kann sie also nicht notwendigerweise durch zusätzliche monetäre Anreize motivieren.

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