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Der Dunning-Kruger-Effekt oder Wissen belastet

Als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet man eine Spielart der kognitiven Verzerrung, nämlich die Tendenz inkompetenter Menschen, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen. Der populärwissenschaftliche Begriff geht auf eine Publikation von David Dunning und Justin Kruger aus dem Jahr 1999 zurück (Wikipedia).

Die beiden Wissenschaftler hatten in Studien bemerkt, dass etwa beim Erfassen von Texten, beim Schachspielen oder Autofahren Unwissenheit oft zu mehr Selbstvertrauen führt als Wissen.
In mehreren Experimenten stellten Kruger und Dunning ihren Probanden Aufgaben – etwa Logik-Tests oder Grammatik-Fragen. Dabei zeigte sich: Je schlechtere Fähigkeiten jemand in einem bestimmten Gebiet hat, umso schlechter sind auch die Fähigkeiten, Leistungen in diesem Gebiet zu bewerten – seien es die eigenen Leistungen, oder die Leistungen anderer.
Für die Auswertung wurden die Probanden je nach ihren Testergebnissen in vier Gruppen eingeteilt – und sogar das jeweils schwächste Viertel hielt sich nach eigener Einschätzung bei allen Tests für überdurchschnittlich gut.
Die besten 25 Prozent hielten sich auch für überdurchschnittlich – damit hatten sie zwar recht, allerdings unterschätzten sie dabei ihre Fähigkeiten.

Im nächsten Schritt wurden die besten 25 Prozent und die schlechtesten 25 Prozent der Testpersonen aufgefordert, Antworten anderer Teilnehmer zu beurteilen. Erwartungsgemäß gelang das den Personen, die selbst gut abgeschnitten hatten, viel besser als den weniger kompetenten.
Wir brauchen Können, um das Können anderer zu beurteilen. Interessant ist, welche Schlüsse die beiden Gruppen daraus über sich selbst ableiteten: Den Kandidaten wurde die Möglichkeit gegeben, ihre Einschätzung über ihre eigene Leistung zu ändern.
Konfrontiert mit den Ergebnissen anderer, erkannten die besonders guten Teilnehmer, wie gut sie im Vergleich zu den Kollegen abgeschnitten hatten – und schätzten sich besser ein als vorher. Damit lag ihre Selbsteinschätzung ziemlich nahe an der Wahrheit.
Die besonders schlechten Teilnehmer allerdings konnten aus der zusätzlichen Information überhaupt keine neuen Schlüsse ziehen – ihre Selbsteinschätzung blieb weiterhin viel zu positiv, weit weg von ihrem tatsächlichen Testergebnis. Selbst die Konfrontation mit besseren Leistungen führte nicht zur Erkenntnis der eigenen Schwäche.

David Dunning beschreibt das folgendermaßen: „Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“

Leben inkompetente Menschen folglich unbeschwerter als kompetente Menschen?

Meiner Einschätzung nach, ja. Schon in der Bibel steht: Selig sind die geistig armen. Die Erkenntnis ist also nicht neu. Was lernen wir daraus?
Versuchen wir uns nicht immer so ernst zu nehmen und entwickeln wir Mut zur Lücke! Frei nach Nike und Schäuble: „Just do it!“ Seien wir uns sicher, wenn`s falsch war, merken wir das schon. Leben wir nach dem Motto: „Lieber eine falsche Entscheidung als gar keine Entscheidung!“ und das Leben ist schön.

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